Emotionen und Glaubenssätze
Was sind Glaubenssätze und wie beeinflussen sie uns?
Glaubenssätze sind das, wie wir uns, die Welt und unser Leben sehen. Das meint die Geschichten, die wir über uns erzählen wie „Ich bin nicht gut genug“, „Erfolgreich kann ich nur sein, wenn ich hart dafür arbeite“ und ähnliches. Jeder von uns hat solche Glaubenssätze, die Frage ist nur, ob sie auf unserem Weg hinderlich sind oder nicht. Oftmals entstehen behindernde Glaubenssätze erst dann, wenn ich meine Bedürfnisse nicht leben konnte oder mir verboten habe. So können sie zu Problemen werden und sich sogar auf meine psychische und körperliche Gesundheit auswirken. Viele Glaubenssätze werden bereits sehr früh an uns herangetragen. Entweder durch die Gesellschaft oder durch unsere Freunde und Familie. Häufig übernehmen wir diese bereits im Mutterleib und in der frühsten Kindheit, da unsere Eltern diese an uns weitergeben können. Meistens nehmen wir sie gar nicht bewusst war, erst, wenn wir in bestimmten Situationen darauf gestoßen werden, kann es passieren, dass wir überhaupt merken, einen solchen Glaubenssatz zu haben. Wir laufen dann so lange damit herum bis wir bereit sind, diese hinderlichen Glaubenssätze bewusst wahrzunehmen und aufzulösen.
Wie hängen Emotionen mit Glaubenssätzen zusammen?
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass mit den jeweiligen Emotionen oftmals Glaubenssätze zusammenhängen und diese dann in einer Wechselbeziehung zueinander stehen. Eine Emotion, die sich zeigt und gefühlt werden möchte, hängt nicht selten mit einem bestimmten Glaubenssatz zusammen und anders herum.
Wir begehen oftmals den Fehler, Emotionen und Glaubenssätze in Kategorien wie richtig und falsch oder gut und böse einzuordnen. Damit bewerten wir diese und Zweifel beginnen wir bereits hier diese zu unterdrücken und dann abzuspalten.
Wie beeinflussen uns unsere Emotionen?
Unsere Erfahrungen beeinflussen unser Leben sowie unseren Körper. Das gilt eben auch für unsere Emotionen. Wenn wir Emotionen nicht richtig zulassen und fühlen können, bleiben sie im Körper stecken. Das wiederum löst Stress aus und kann schlussendlich zu körperlichen Symptomen führen. Aus diesem Grund haben festsitzende Emotionen eben auch einen Einfluss auf unsere Gesundheit.
Doch wie gehe ich am besten mit Emotionen um? Einfach rauslassen oder doch lieber den emotionalen Zustand halten und die Emotion fühlen? Letzteres ist die bessere Option, denn es ist wichtig, dass Emotionen nicht einfach ausgelebt, sondern gefühlt und gehalten werden, denn „[w]enn wir uns zu einem unbeherrschten emotionalen Ausdruck hinreißen lassen, spalten wir uns damit tatsächlich oft von unseren Gefühlen ab.“ (Peter Levine 2010, S. 391)
Oftmals passiert es, dass wir in den emotionalen Ausdruck zwar richtig reingehen, wir unsere Emotionen jedoch nur ausagieren. Wenn wir also die Emotionen in die Tat umsetzen, kann es passieren, dass es sich hierbei lediglich um eine Spannungsentladung handelt. Die Gefühle, die damit verbunden sind, können nicht richtig erlebt und körperlich erfahren werden. Weshalb es wichtig ist, dass wir nur durch das Halten von Emotionen, zwischen einer Anzahl von Reaktionen wählen können. An dieser Stelle handeln wir dann nicht mehr rein impulsiv, sondern haben die Möglichkeit, unser Verhalten situationsangemessen zu wählen, ohne dass die Emotionen dadurch abgespalten werden und im Körper stecken bleiben.